29. April 2020

„Plattlerproben“ in Zeiten von Corona…

 sind leider so nicht machbar, also muss man erfinderisch sein, um trotzdem den Kontakt zu den Kindern zu halten. Nachdem vor Ostern bereits der Trachtenverein Söllhuben mit der Idee zum „Bayerischen Zehnkampf“ eine Möglichkeit anbot, die wir gerne an unsere Kinder weitergegeben haben, folgte dann noch ein Ostereiermalwettbewerb vom Gauverband I. Ebenso besteht über YouTube, mit Hilfe von Plattlervideos, die Möglichkeit beim platteln in Übung zu bleiben. Leider ist das alle nur alleine oder unter Geschwistern möglich. Um trotzdem zusammen in der Gruppe etwas zu machen, kam uns die Idee gemeinsam eine Geschichte zu schreiben. Wir haben die Geschichte mit zwei Sätzen begonnen und jedes Kind aus unserer Kinder- und Jugendgruppe durfte die Geschichte dann mit 2-3 Sätzen weiterschreiben. Die Kinder haben sich gleich eifrig ans Werk gemacht, aber nun lest selbst:

Eine etwas andere Geschichte von der Kinder- und Jugendgruppe des G.T.E.V. D’Simsseer Prutting

Es war ein schöner Frühlingstag Ende April. Die Sonne schien schon sommerlich warm und es waren nur wenige Wölkchen am Himmel zu sehen. Sepp fuhr mit seinem neongelben Mountainbike, das er zum 15. Geburtstag bekommen hatte, zum Simssee. Er wollte sich mit seinen Freunden vom Trachtenverein zum Schwimmen treffen. Am See war schon sehr viel los. Er konnte sie aber sofort finden, denn bei ihnen war es am lautesten. Es war lustig und alle lachten.

Er fragte, ob sie schwimmen gehen wollen? Einige sagten ja und er zog sich schnell um. Als er fertig war liefen sie zum Wasser, aber es war sehr kalt. Trotzdem wagte er sich bis zu den Knien ins Wasser. Plötzlich kam Andreas und schubste ihn ins Wasser. Auf jeden Fall war er jetzt richtig wach. Er watete zu seinen Freunden und nach einer Stunde wilder Wasserschlacht, gingen sie wieder aus dem Wasser. Gemeinsam lachten sie viel und nach gefühlt tausend Spielen, begannen sie gemeinsam Lieder zu singen. Über die richtig getroffenen Töne lässt sich zwar streiten, aber sie hatten auf jeden Fall eine richtige Gaudi miteinander.

Als es langsam dunkel wurde, suchte Andreas nach Holz und sie machten ein Lagerfeuer. Sepp hatte glücklicherweise an Stockbrot und Würstl gedacht und sie verputzten alles Essbare. Dann suchten sie sich ein paar Taschenlampen zusammen und gingen in den Wald. Nur ein paar Mädchen blieben am Feuer um darauf aufzupassen. Sepp erschrak furchtbar, als ein Waldkauz krächzend davonflog. Plötzlich raschelte es im Unterholz und man hörte ein lautes Grunzen. Sepp und Andreas überlegten schon, auf welchem Baum sie kraxeln sollten, um der Wildsau zu entkommen, aber sie fanden keinen geeigneten. Also beschlossen sie schnell zum Lagerfeuer zurück zu laufen. Dort berichteten sie aufgeregt davon, dass im Wald eine Wildsau sei. Die Mädchen kicherten bloß und als nun Anna und Theresa aus dem Wald kamen, die das Grunzen der Wildsau nachahmten, war das Gelächter sehr groß.

Als ihnen das Feuer fast ausging und sie immer noch nicht nach Hause wollten, mussten ein paar nochmal in den Wald um Holz zu holen. Plötzlich entdeckte Andreas etwas. Tief im Wald sah er einen hellen Fleck. Er ging darauf zu und entdeckte eine Lichtung, auf die hell der Mond schien. Das musste er Sepp zeigen. Andreas lief zurück und holte ihn ohne, dass die Anderen es merkten. Die beiden gingen weiter und sahen, dass das Licht des Mondes auf einen großen Findling strahlte. Hinter dem mächtigen Stein fanden sie ein gemütliches Plätzchen, wo sie sich nun niederlegten und von dort aus den Sternenhimmel sehen konnten. Sie erzählten sich Geschichten, waren aber schnell völlig erschöpft eingeschlafen. Als sie wach wurden, erschraken sie! Die Anderen hatten die beiden gesucht und standen jetzt um Andreas und Sepp herum. Alle lachten, weil die zwei eng zusammen gekuschelt geschlummert hatten. Nun gingen alle gemeinsam zurück zum See und nahmen zur Erfrischung noch ein letztes nächtliches Bad. Auf einmal schrien die Mädchen laut auf, weil eine Wasserschlange vorbei sauste. Zum Glück hatte das Tier kein Interesse an den Kindern und sie verließen erleichtert aber zügig den See.

Alle trockneten sich ab, denn es war höchste Zeit sich auf den Heimweg zu machen. Daheim hatten die Kinder viel zu berichten. Von einem lustigen Nachmittag mit Baden, Spielen, Singen und einem aufregenden Abend.

Zugleich hatten sie eine tolle Idee. Einmal im Jahr möchten sie gemeinsam mit allen Kindern aus ihrer Trachtengruppe eine Nachtwanderung machen. Ob sie auch da wieder so viel erleben werden? Auf jeden Fall werden sie wieder viel Spaß zusammen haben.

ENDE

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